Besuch im Krematorium Dachsenhausen
Zwanzig ehrenamtliche Hospizhelfer*innen des Christlichen Hospizvereins Cochem Zell e.V. und die hauptamtliche Mitarbeiterinnen des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. im ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst im Landkreis Cochem-Zell besuchen am 1. April 2023 das größte Krematorium Deutschlands in Dachsenhausen, einem Zentrum nicht nur für die Einäscherung eines Verstorbenen, sondern auch für Trauer und Abschiednahme von einem geliebten Menschen.
Klingt erst einmal merkwürdig, ist aber für die Begleitung von Sterbenden bis zu deren Tod nicht unwichtig. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich bei Vielen die Frage aufdrängt: Was passiert mit mir DANACH?
Wir, die Hospizhelfer*innen gehen mit einem Mitarbeiter des Krematoriums nun diesen letzten Weg eines Verstorbenen.
Das Rolltor geht auf und wir stehen in der großen Halle für die Anfahrt der Bestatter. Die Atmosphäre in der Gruppe ist angespannt und auch verunsichert. Der Mitarbeiter ist ruhig und sehr professionell.
Er erklärt die Abläufe ohne dabei distanz- oder respektlos zu wirken. Der Kühlraum für die Verstorbenen, die dort in ihrem Sarg auf ihre letzte Untersuchung des Amtsarztes und auf die Einäscherung warten, riecht angenehm frisch und ein bisschen nach Holz.
Nun gehen wir in den Raum, in dem die eigentliche Verbrennung stattfindet. Die Ofentür öffnet sich und das Personal bewegt den Sarg auf einem Schlitten in die Hitze. Der Verbrennungsvorgang dauert in vier unterschiedlichen Etappen etwa vier Stunden. Zum Schluss wird die dann verbleibende Asche in eine Urne gefüllt, welche dem Bestatter zwecks Beisetzung übergeben wird, im Grunde genommen ganz unspektakulär und selbstverständlich.
In diesem Zusammenhang fällt mir das Lied ein:
Wir alle sind aus Sternenstaub …
Ich glaube, dass wir die Besichtigung als ein Erlebnis der besonderen Art empfunden haben und uns die Angst vor der Erkenntnis in die Endlichkeit unseres Lebens genommen wurde.
Marlene von der Laage und Marlies Stoecker